- Januray 9, 2020
- Day 136
- Pobitora, India
- 16076 Km
Zu Johanna's 30. Geburtstag mieteten wir ein Motorrad und fuhren von Guwahati zum Pobitora Naturreservat. Es war so eine tolle Reise und einer der (vielen) Höhepunkte unserer ganzen Reise. Auf zwei Rädern durch die Landschaft von Assam zu fahren, war großartig. In Pobitora machten wir eine Nashornsafari und konnten auch während der Fahrt Nashörner entlang der Straße beobachten. Wir verbrachten die Nacht in einer Bambushütte in Mayong, dem Dorf der schwarzen Magie. Und natürlich gab es einige "Cocktails" und etwas "Kuchen" für den besonderen Anlass.
Ein Motorrad in Guwahati mieten
Wir mieteten ein Royal Enfield-Motorrad von Trivane Rentals in Guwahati. Johannas Meinung nach war es die schönste Enfield. Es war eine rote Classic 350, die mit Gebetsfahnen zwischen den Lenkstangen verziert war. 1,5 Tage kosteten 1500 Rupien (18 Euro). Die Regeln schienen etwas strenger zu sein als in anderen Teilen Indiens. Ich musste meinen Führerschein zeigen und ein Formular unterschreiben.
Von Guwahatis Verkehr aufs Land
Das Fahren in Indien ist keine leichte Aufgabe. Der Verkehr in Guwahati war ziemlich chaotisch, und als wir aus der Stadt herauskamen, mussten wir trotzdem sehr konzentriert bleiben, um nicht mit einer Kuh, einer Ziege, einem Welpen, einem Schwein, einem Menschen, einem Fahrrad, einem Auto oder einem Lastwagen zu kollidieren.
Neben der Aufmerksamkeit auf die möglichen Gefahren war es auch interessant, die anderen auf der Straße zu beobachten, vor allem, wie kreativ die Menschen Dinge transportieren. Wir sahen eine Rikscha, auf der ein großer Tisch mit Stühlen transportiert wurde, Frauen, die lange Holzzweige oder Wasserfässer über ihren Köpfen trugen, einen Mann, der eine 3 Meter lange Bambusleiter auf einem Fahrrad transportierte, und etwas, das wie ein wandernder Busch aussah, sich aber als ein Mann entpuppte, der einen riesigen Laubhaufen auf seinem Rücken trug. Die Landschaft auf dem Weg dorthin war wunderschön mit vielen kleinen Dörfern, Feldern und Natur.
Als wir das Motorrad in Guwahati abholten, war noch etwas Benzin im Tank. Wir wollten den Tank in der Stadt auffüllen, kamen aber unterwegs an keiner Tankstelle vorbei. Nicht lange nachdem wir die Stadt verlassen hatten, stoppte der Motor, und es war klar, dass wir es nicht bis zur nächsten Tankstelle schaffen würden. Wir parkten das Motorrad neben der Straße und mussten zum Glück nicht lange warten, bis zwei Männer auf Mopeds vorbeifuhren. Wir hielten sie an und sie erklärten sich bereit, uns zu helfen. Johanna wartete beim Motorrad, während der andere Mann mich zur nächsten Tankstelle brachte, um einen Kanister mit Benzin zu holen. Die Männer sprachen kein Englisch, aber wieder einmal wurde uns klar, dass man auch ohne gemeinsame Sprache zurechtkommen kann und dass man überall hilfsbereite Menschen findet.
Ansonsten verlief die Reise gut. Der Weg von Guwahati nach Pobitora beträgt nur 45 Kilometer, so dass wir unser Ziel in weniger als zwei Stunden erreichten.
Jeep-Safari in Pobitora
Es gibt zwei Möglichkeiten, in das Pobitora Reservat zu gelangen - entweder als Jeep-Safari oder als Elefanten-Safari. Wir unterstützen das Reiten auf Elefanten nicht, deshalb war es klar, dass wir uns für den Jeep entscheiden würden. Wenn man direkt beim Ranger-Büro buchte, kostete eine einstündige Safari (Letzen Endes waren es fast zwei Stunden) mit einem sehr engagierten Fahrer/Führer und einem Sicherheitsbeamten 1000 Rupien (12 Euro) für einen ganzen Jeep, plus 500 Rupien (6 Euro) Eintrittsgeld und 300 Rupien (3,5 Euro) Steuern pro Person. Unserer Meinung nach war diese Erfahrung den Preis voll und ganz wert.
Es gibt rund 3500 Panzernashörner, die in Indien und Nepal in freier Wildbahn leben, und etwa 100 von ihnen leben im Pobitora. Unser Fahrer hatte ein ausgezeichnetes Auge für das Aufspüren von Nashörnern und es dauerte nicht lange, bis er anhielt und uns die ersten Tiere zeigen konnte. Die beiden Nashörner waren weit weg und liefen im hohen Gras, aber dennoch waren wir begeistert, sie zu sehen.
Auch wenn es die einzige Gelegenheit Nashörner zu sehen gewesen wäre, wären wir schon zufrieden gewesen. Aber während unserer Safari entdeckten wir über zehn von ihnen! Das letzte Nashorn sahen wir aus ein paar Metern Entfernung. Es war so beeindruckend, diese Tiere in der Natur zu sehen. Fast so, als würde man Dinosaurier oder Fabelwesen sehen.
Neben Nashörnern sahen wir viele Kühe, einen Büffel, Wildschweine und verschiedene Arten von Vögeln. Am nächsten Tag sahen wir noch mehr Nashörner, aber davor war es Zeit, Johannas Geburtstag zu feiern!
Das Dorf der schwarzen Magie
Mayong, auch als "Dorf der schwarzen Magie" bekannt, ist das dem Naturschutzgebiet in Pobitora nächstgelegene Dorf. Es gibt viele Geschichten über diesen Ort, die von Menschen erzählen, die sich in Luft auflösen oder sich in wilde Tiere verwandeln. Zauberei und Hexerei werden hier seit Jahrhunderten praktiziert, und anscheinend gibt es immer noch einige Hexen unter den Bewohnern von Mayong.
Leider (oder vielleicht gut so?) ist es uns nicht gelungen, Zaubertricks oder übernatürliche Geschehnisse zu sehen. Doch das Wissen um den Ruf des Dorfes gab unserem Spaziergang in fast völliger Dunkelheit zurück zu unserer Hütte, nach dem Einkaufen am Mark, seinen eigenen Reiz. Es gibt in Mayong auch ein faszinierendes Museum über schwarze Magie, leider es war wegen Bauarbeiten geschlossen.
Geburtstagsfeier im Maibong Eco Resort
Das Maibong Eco Resort lag günstig nur wenige Meter vom Eingang des Wildschutzgebietes entfernt. Es gab Hütten zu unterschiedlichen Preisen, und man konnte auch in einem Zelt für 500 Rupien (6 Euro) übernachten. Da es Johannas Geburtstag war, buchten wir die schickste Bambushütte, die 2200 Rupien (26 Euro) inklusive Frühstück kostete.
Unsere Hütte hatte eine gemütliche Terrasse, auf der wir einige Cocktails schlürfen konnten, aka Old Monk Rum, gemixt mit Sprite aus Teetassen, und einen "Kuchen" aka einige überzuckerte frittierte Süßigkeiten, die wir auf dem Markt von Mayong gefunden hatten. Seri hatte sogar eine Kerze dafür mitgenommen.
Wir hatten ein tolles Abendessen im Restaurant des Resorts. Die Geburtstagsfeier war allerdings nicht sehr wild, da wir vor 11 Uhr ins Bett gingen. Ja, wir sind jetzt beide offiziell alt. Nachts hörten wir aus der Ferne geheimnisvolle Musik und Gebrüll. Johanna war besorgt, dass wir vielleicht eine große Schwarze-Magie-Party verpasst haben könnten.
Schöner Morgen im Maibong Eco Resort
Am Morgen kam ein Mitarbeiter des Resorts zu uns, ohne mehr zu erklären, sagte er uns einfach, wir sollten unsere Kamera nehmen und ihm folgen. Er brachte uns zum Vogelbeobachtungspunkt des Resorts. Die bunten Papageien zu beobachten, die gekommen sind, um Früchte zu fressen, war ein wunderschöner Start in den Tag.
Dann war das Frühstück an der Reihe. Wir hatten bereits im Restaurant des Resorts zu Abend gegessen, aber nun, bei Tageslicht, konnten wir sehen, dass das Restaurant neben einem schönen Teich errichtet worden war.
Nashörner von der Straße aus beobachten
Nach dem Frühstück war es Zeit, unsere Rückreise nach Guwahati anzutreten. Einer der Mitarbeiter verriet uns, wo wir einige Nashörner sehen konnten, und so fuhren wir noch davor, zu dem Ort, den er uns vorgeschlagen hatte.
Zu unserer Überraschung konnten wir die Nashörner direkt an der Straße sehen. Wir hielten dort für eine Weile an, um sie zu beobachten. Bald sahen wir auch eine Nashornmutter mit einem Kalb. Es war einfach unglaublich schön, Nashörner und andere Tiere wie Vögel beobachten zu können.
Zwischenstopp am Brahmaputra in Chanaka
Auf dem Rückweg nach Guwahati machten wir einen kleinen Abstecher zum Brahmaputra-Fluss. Dort gibt es ein Gebiet, das als Chanaka bekannt ist, weite ausgetrocknete Sandflächen, die am Brahmaputra-Fluss liegen. Der Ort sieht zwar aus wie ein Strand, aber Es ist nicht möglich, dort zu schwimmen. Die Menschen waren mit Familien und Freunden dorthin gekommen, um dort zu picknicken, und es gab auch ein einfach aussehendes Öko-Camp. Einige Zeit lang sahen wir auch einem Schwein zu, das im Sand herumspielte.
Es war ein schöner Abstecher, auch wenn die Straße, die dorthin führte, beschissen war. Manchmal bestand sie aus faustgroßen Steinen. Zusammenfassend würden wir sagen, dass die Straßenverhältnisse auf dieser ganzen Reise zwischen Schotterhaufen, Achterbahn und Straße variierten.
Pobitora vs. Kaziranga
Ursprünglich hatten wir geplant, den Kaziranga-Nationalpark statt dem Pobitora-Naturreservat zu besuchen. Es ist der größte Nationalpark von Assam und der Ort, zu dem die meisten Menschen kommen, um Nashörner zu beobachten. Im Gegenteil dazu, war Pobitora für viele noch nicht einmal ein Begriff. Wir haben zufällig etwas darüber im Internet gelesen und kamen zu dem Schluss, dass Pobitora besser zu uns passte, da wir normalerweise versuchen, die am stärksten frequentierten Touristenorte zu meiden. In Pobitora leben weniger Nashörner als in Kaziranga, aber das Gebiet ist viel kleiner, was bedeutet, dass die Chancen, einige zu sehen, höher liegen. Außerdem ist alles, von der Unterkunft bis zu den Preisen für Jeepsafaris, günstiger. Im Vergleich zu Kaziranga, dass etwa 200 Kilometer von Guwahati entfernt, ist Pobitora auch praktischer gelegen. Auch wenn wir noch nie in Kaziranga waren, sind wir überzeugt, dass die Wahl von Guwahati aus Pobitora zu besuchen die richtige Entscheidung für uns war, denn unsere Reise dorthin war perfekt.
2 thoughts on “Birthday road trip to Pobitora – one horned rhinos and black magic”
Tätä oli todella kiinnostavaa lukea. Jossain vaiheessa mietin Kazirangaa osaksi siirtynyttä matkaamme, mutta jossain vaiheessa tuli luovuttua siitä. Jos tuonne päin tulee lähdettyä, niin ehkä Kaziranga siiten vaihtuu meilläkin Pobitoraan.
Toivottavasti koronaepidemia ei vaikuta negatiivisesti sarvikuonojen suojelutyöhön. Salametsästys taitaa nyt olla helpompaa kuin tavallisesti.
Hei kiva kuulla! Juu toi Pobitora on tosiaan sen puolesta myös hyvä että on lähempänä Guwahatia. Tosin jos teillä olisi tarkoitus koluta luonnonsuojelualuetta useampi päivä, niin siihen Kaziranga on varmaan parempi. Pobitora on sen verran pieni, etten tiedä kuinka moneksi päiväksi siellä olisi nähtävää, mutta ainakin noin yhden yön reissulle just passeli. Ihanaa että vaikka nyt onkin pysyttävä kotona, niin tulevien reissujen suunnittelusta voi saada kivaa reissufiilistä.
Ja niinpä, voi ei! En ollut rehellisesti sanottuna tullut aikaisemmin ajatelleeksi edes koronan vaikutuksia tähänkin asiaan.. 🙁