- January 5, 2020
- Day 132
- Pelling, India
- 15406 Km
Wir wollten Sikkim noch weiter erkunden und nach Namchi, reisten wir nach Pelling. Pelling, in West-Sikkim, soll ein beliebtes Touristenziel sein, aber während unseres Besuches wirkte es verlassen. Der Ort ist bekannt für seine beeindruckende Aussicht, aber wir haben wegen des Nebels und der Wolken nicht viel gesehen. Auch in der Umgebung von Pelling gibt es viel zu sehen, aber wegen des schlechten Wetters, konnten wir nicht alle unsere Pläne verwirklichen. An unserem zweiten Tag in Pelling schüttete es in Strömen. Aber wir können uns nicht beklagen - es war das erste Mal nach Kirgisistan, dass wir starken Regen sahen.
Anreise nach Pelling
Am frühen Morgen fuhren wir mit dem Sumo-Taxi von Namchi nach Geyzing. Wir hatten das Ticket bereits einen Tag im Voraus gekauft (Empfehlung), da anscheinend nicht viele Autos pro Tag nach Geyzing fahren. Die Fahrt dauerte etwa 2,5 Stunden und kostete 180 Rupien (2,7 Euro) pro Person. Sumos sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, sich in Sikkim fortzubewegen.
Geyzing ist die nächstgelegene Stadt vor Pelling, und für den Rest der Strecke gibt es auch günstige Sammeltaxis. Die 20-minütige Taxifahrt kostet 50 Rupien pro Person.
Hinweis an uns selbst: Buche niemals mit OYO
Aus unerfindlichen Gründen hatten wir bereits im Voraus ein Hotelzimmer in Pelling gebucht. Dabei wäre es nicht nötig gewesen - der Ort ist überfüllt mit Hotels. Wir hatten unser erstes OYO-Hotel wegen des günstigen Preises über die Goibibo-Buchungsseite reserviert. Lange Rede, kurzer Sinn, im Hotel wurde uns gesagt, dass OYO betrügt. Das Hotel arbeitete nicht mit ihnen zusammen und konnte unsere Buchung nicht annehmen. Wir mussten uns daher nach einem neuen Ort umsehen, was in diesem Fall glücklicherweise kein Problem darstellte. Wir liefen einfach zum nächsten Hotel. Etwas nerviger war der Versuch, das Geld für unsere Buchung von Goibibo zurückzubekommen. Am Ende hat es schließlich funktioniert - Dank des übereifrigen Kundenservice, welches uns nach jeder E-Mail direkt nach dem Absenden etwa zehnmal anrief, nur um zu überprüfen, ob wir sie schon gelesen hatten. Trotzdem empfehlen wir niemandem, ein OYO-Hotel zu buchen!
Nicht viel zu sehen in Pelling
Wie schon erwähnt, gab es Dutzende Hotels in Pelling. Zu dieser Jahreszeit schienen wir aber fast die einzigen Gäste dort zu sein. Hotels sind so ziemlich das Einzige, was es in dieser Stadt gibt und da sie alle leer standen, hatten wir wirklich das Gefühl, in einem Geisterort zu sein. Auch der Nebel, der die ganze Stadt einhüllte, trug nicht dazu bei, dieses Gefühl zu vertreiben. Die Restaurants waren leer, und den Gesichtern der Angestellten nach zu urteilen, kamen hier nicht viele weiße Touris vorbei, nicht einmal in der Hochsaison. Dies war nicht unbedingt die Art von Ort, wo wir normal übernachten - wir würden empfehlen stattdessen, in Geyzing zu bleiben, wo es mehr lokales Leben zu sehen gab. Aber die eigentliche Attraktion hier ist war auch nicht der Ort selbst, sondern die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Wir haben einige von ihnen erkundet.
Ein langweiliger Sky Walk, eine riesige buddhistische Statue und Sikkims ältestes Kloster
Eine der Attraktionen in der Nähe von Pelling ist die riesige Statue von Chenrenzig und der Sky Walk davor. Chenrenzig ist eine Verkörperung des Mitgefühls aller Buddhas. Wenn nur die Statue dort wäre, hätten wir uns wahrscheinlich nicht einmal die Mühe gemacht, dorthin zu gehen, da wir gerade zwei riesige religiöse Statuen in Namchi gesehen hatten. Die Menschen in Sikkim schienen definitiv davon besessen zu sein und riesige Götterstatuen auf Berggipfeln zu errichten. Aber wir dachten, dass der Sky Walk (eine gläserne Plattform in luftiger Höhe) den Besuch wert sein könnte. Nachdem wir den langen Weg nach oben gegangen waren, änderten wir unsere Meinung.
Der Sky Walk war wahrscheinlich einer der lahmsten der Welt, während die Statue großartig war. Im Inneren der Statue befand sich ein Tempel. Über eine Wendeltreppe konnte man den ganzen Weg bis zum Kopf der Statue hinaufgehen. Die Aussicht von oben war ziemlich gut, wäre aber ohne den Nebel und die Wolken noch viel besser gewesen. Um die Statue herum gab es Hunderte von Gebetsmühlen. Wir schickten wieder viele gute Gedanken Richtung Universum.
Wir wussten nicht, dass sich auch Sikkims ältestes Kloster in der Nähe des Sky Walk befand. Da das Kloster selbst geschlossen war, besichtigten wir es nur von außen.
Wir versuchten, ein geteiltes Taxi zurück nach Pelling zu erwischen, aber es gab keins. Als wir aufgegeben hatten und losgegangen waren, redeten wir darüber, dass Autostoppen hier nicht sehr üblich schien, aber vielleicht könnte es doch funktionieren. In dem Moment hielt ein Auto mit einer Gruppe junger indischer Touristen neben uns auf der Straße und nahm uns mit zurück.
Das faszinierende Pemayangtse Kloster
Pemayangtse ist über 300 Jahre alt und damit auch eines der ältesten buddhistischen Klöster in Sikkim. Neben riesigen Götterstatuen hatten wir in den letzten Tagen und Wochen auch genug Klöster gesehen. Deshalb waren wir nicht allzu sehr daran interessiert, dieses Kloster zu besuchen, entschieden uns aber trotzdem dafür, da es die "must see"-Attraktionen hier zu sein schien.
Auf dem Weg zum Kloster begann es wieder zu schütten. Wir hatten unsere Regenjacken dabei, aber der Spaziergang war trotzdem nicht allzu angenehm. Dafür war die Atmosphäre nun, da alles in Nebel getaucht war, besonders. Als wir schließlich beim Kloster ankamen, waren wir froh, dass wir uns dafür entschieden hatten, es war ein faszinierender Ort.
Die Gebäude um das Kloster herum sahen eher wie alte Scheunen aus. Auch dem Holzkloster selbst wirkte wie aus einer vergangenen Zeit. Der Geruch drinnen und das Geräusch, das jeder Schritt auf dem alten Holzboden machte, waren etwas ganz Besonderes. Genauso wie die halb verschwundenen Gemälde an den Wänden und die prächtigen bunten Statuen.
Auf dem Dachboden gab es ein interessantes Museum, das Dinge wie alte Kleider und (unheimliche) Masken ausstellte. Das Herzstück des Dachbodens war eine Holzskulptur, die Guru Rimpoches Himmelspalast darstellte. Es handelt sich um eine riesige, mehrstöckige, Miniaturhaus-ähnliche Fantasiewelt. Dieses Kunstwerk zu sehen fühlte sich wie ein Film an, da so viel verrückte Sachen auf einmal vor sich gingen. Leider durfte man innerhalb des Klosters nicht fotografieren. Wenn ihr in Pelling oder in der Nähe seid, solltet ihr das Pemayangtse Kloster nicht verpassen.
Neue Reiseplanungen
Damit unsere Tage nicht nur mit buddhistischen Statuen und Klöstern ausgefüllt werden, hatten wir geplant, auch einige Ruinen eines alten Forts zu besuchen. Aber da das Wetter immer schlechter wurde, hatten wir eine gute Ausrede, keine weiteren Sehenswürdigkeiten mehr anzuschauen und es uns stattdessen in unserem Hotelzimmer gemütlich zu machen.
Auch waren wir in letzter Zeit etwas müde von all dem Reisen und Sightseeing. Wir mussten aber noch einige Reiseplanungen für die nächsten Tage machen. Während wir Rotwein aus Sikkim (indischer Wein kann gut sein!) tranken entwarfen wir einen tollen Reiseplan für die kommenden