- September 5, 2019
- Day 31
- Karakol, Kyrgyzstan
- 5423 Km
Wir konnten es kaum erwarten eine Wanderung in der Gegend von Karakol zu machen. Unser Ziel sollte das kleine abgelegene Bergdorf Altyn Arashan werden, welches sich auf ca. 3000m in den Ausläufen des Tian Shan Gebirges befindet. Der 15 Kilometer lange Aufstieg führte uns durch herbstliche Bergtäler. Oben angekommen wartete eine wundervolle, aber simple Unterkunft mit Jurte und semi-privater heißer Quelle – Für uns Luxus.
Der Weg nach Altyn Arashan
Die Anreise aus Karakol zum Anfang des Wanderweges ist sehr einfach. Wir nahmen den wieder mal den Bus #350 bis zur Abzweigung vor den Ak-Suu Quellen. Es ist wichtig den Bus #350 mit dem Zeichen "Kurort" ”Kurort” in cyrillischen Buchstaben zu nehmen.
Da es die letzten Tage geregnet hatte, fragten wir uns ob der Weg sehr matschig werden würde. Glücklicherweise war es mittlerweile sonnig und die Wege trockneten relativ schnell. Die ersten Kilometer gingen wir an einigen Siedlungen, Bauernhöfen und vielen in den Berghängen grasenden Pferden, vorbei. Es war einfach den Weg zu finden da er mehr oder weniger am Fluss entlang verläuft und auch von einigen Geländewägen befahren wird, die ihre Dienste anbieten (für faule Menschen). Nach einiger Zeit wurde die Landschaft beeindruckender mit vielen Bäumen, haushohen Felsen, guten Blicken auf den klaren Gebirgsfluss und die schneebedeckten Gipfel.
Nach der Hälfte des Weges machten wir eine Essenspause, bei einem der Jausenplätze. Wir hatten am Vortag (zu) viel Brot, Gemüse, getrocknete Datteln und knusprige salzige Bohnen am Basar gekauft.
Den Großteil der Zeit war der Pfad nicht steil, sondern ging langsam und kontinuierlich den Berg hinauf. Der letzte Teil war allerdings steiler und in schlechtem Zustand. Nach 4,5 Stunden erreichten wir Altyn Arashan.
Unser Aufenthalt in Altyn Arashan
Als wir uns den kleinen Siedlungen annäherten, fragte uns ein Mann auf einem Pferd ob wir eine Unterkunft benötigen. Wir folgten ihm, zum zweiten Guesthouse vor dem einige Jurten aufgebaut waren. Wir einigten uns darauf in einer der großen Jurten zu nächtigen, da die kleinen keinen Ofen hatten und die Nacht bitterkalt werden würde. Im Endeffekt zahlten wir 13 Euro pro Person für eine private Jurte mit Ofen, Abendessen, Frühstück und die Nutzung der heißen Quelle des Guesthouses – unserer Meinung nach, ein ganz guter Deal.
Im Guesthouse waren noch andere Gäste, drei Paare und eine Holländerin. Nachdem wir unsere Sachen abgelegt und Tee und Kekse zu uns genommen hatten (was man ständig in Kirgisistan macht), gingen wir mit der Holländerin zur heißen Quelle am Fluss. Die Quelle ging in eine kleine Holzhütte. Neben dem Badebecken gab es auch eine Dusche und eine Umkleide in der Hütte. Wahrscheinlich blieben wir recht lang in dem heißen Wasser. Nach dem Aufstieg fühlte es sich einfach zu perfekt an. Auch öffneten wir eine kleine Flasche kirgisischen Cognac, wie es uns unser Gastgeber in Karakol empfohlen hatte.
Als wir zurück zum Guesthouse kamen, war das Abendessen schon bereit. Es gab Buchweizen mit Kartoffel und einer letschoartigen Soße, Salat und Brot. Auch war unsere Jurte mittlerweile geheizt und dadurch zwischenzeitlich fast in eine Sauna verwandelt worden. Wir plauderten noch ein wenig mit den anderen Gästen und leerten die Reste unserer Flasche Cognac (der Schraubverschluss war kaputt, also hatten wir keine andere Wahl) in unseren Tee. Es war schon fast neun Uhr und daher Schlafenszeit.
Als wir zurück zu unserer gemütlichen Jurte kamen, war der Ofen mit Kohlen gefüllt, um die Temperatur länger für die Nacht zu halten. Wir lauschten der Umgebung und hörten alle möglichen Geräusche, das Trommeln der kleinen Regentropfen auf dem Lederdach, das Rauschen des Flusses, das knistern des Feuers, ein Hund der bellt, ein Pferd das wiehert, das Rascheln von einem kleineren Tier das an der dünnen Jurtenwand entlang läuft. Die Nacht verlief gut, außer einigen kurzen Panikmomenten von Johanna (z.B. ”Is there a mouse inside?!”, ”Is this yurt moving?!”). Nach einigen Stunden legte ich als ich kurz aufwachte nochmal das Restliche Holz und etwas Kohle nach, um die Jurte bis in der Früh zu wärmen.
Aufbruch aus Altyn Arashan und Rückweg nach Karakol
Am nächsten Morgen war ich der Meinung, dass wir nicht noch mal in den heißen Quellen baden sollten um nicht zu entspannt und müde zu werden. Johanna teilte diese Meinung nicht und wollte nochmal baden. Im Endeffekt war es eine gute Entscheidung den nach dem Frühstück noch eine Runde nackt in der privaten Quelle baden zu gehen bevor wir mit dem Abstieg begannen.
Der Weg runter war überraschend lang, wir brauchten fast genauso lang wie für den Aufstieg. Auch machten wir wieder an derselben Stelle Pause, um die Reste unserer Jause vom Vortag zu essen. Zurück im Tal erwischten wir den Bus #350 fast, ohne zu warten und kehrten in unser Hostel zurück.
2 thoughts on “Hike to Altyn Arashan – Mountains, yurts and more hot springs”
The yurt & private hot spring sounds amazing!!
Yeah, it’s an awesome combination 🙂 Thanks for your comment!