Unterwegs zur kirgisischen Grenze Teil 2 – Neue Überraschungen und Leute

Nachdem wir uns zusammengepackt hatten , bedankten wir uns nochmal für die nette Party am Vorabend und verabschiedeten uns. Wir begannen unseren Weg aus dem Canyon und Richtung Karkara, dem Grenzposten zwischen Kasachstan und Kirgisistan.

Back on the road

Die Landschaft war genauso beeindruckend wie am Vortag. Zwischendurch mussten wir stehenbleiben um einen näheren Blick auf die Kamele zu werfen, die wir aus dem Auto sahen.

Ein guter Grund für eine kurze Pause
<3

Letzer Halt in Kasachstan

Kurze Pause damit der Motor etwas kühlt und um den Ausblick zu genießen

In Kegen, dem letzten Ort vor der Grenze, legten wir nochmal einen Stopp zum Tanken und Essen ein. Als wir in einem der einfachen Restaurants, vegetarisches Essen bestellten, vertrauten wir zu leichtgläubig auf die Bedienung. Die Soße war klar mit Fleischbrühe gemacht, was für uns nach langjähriger vegetarischer Ernährung kein besonderer Genus war. Trotzdem kämpften wir uns bis zur Hälfte durch. Als Johanna auf ein kleines Stück Knochen biss, entschieden wir, dass wir genug gegessen hatten. Das war also unser letztes großartiges Essen in Kasachstan.

Heute sitzt Tjerk am Steuer

Als wir aus Kegen abfuhren sahen wir zwei Backpacker am Ortsende, die versuchten Auto-zustoppen. Da das Auto bereits voll war, hielten wir nicht an. Uns wurde wieder bewusst wie viel Glück wir hatten nicht in der selben Situation zu sein, dort zu stehen und an der leeren Straße auf eine potentielle Mitfahrgelegenheit zu warten.

Kurz vor der Grenze

Die Straße in Richtung Karaka Grenze war in beschissenem Zustand. Etwas später kamen wir drauf, dass als wir einige Kilometer auf der Baustelle der neuen Straße zur Grenze gefahren sind, was im Endeffekt aber egal war, da beide nur Schotterpisten waren. Wir wussten, dass die Grenze abgelegen sein würde, aber nicht, dass sie so abgelegen war. Auto-stoppen wäre viel schwieriger gewesen als wir es erwartet hätten.

Von der Baustelle zur "richtigen" Straße

Von Kasachstan nach Kirgisistan

Auf der kasachischen Seite stiegen wir mit Lena und unserem Gepäck aus, da Tjerk als Besitzer mit dem Auto über die Grenze fuhr. Wir mussten unsere Rucksäcke öffnen, aber die Kontrollen waren sehr schnell. Lena ging als erstes durch die Kontrolle, danach Johanna und ich. Das überqueren der Grenze ging sehr schnell und einfach. Wir mussten nichts ausfüllen und keine Fragen beantworten. Anfangs realisierte ich nicht dass ich schon in Kirgistan war und den Stempel im Pass hatte, da zwischen den beiden Grenzübergängen nur wenige Meter lagen.

Vom Zweipersonen- zum Achtpersonen-Auto

Nachdem auch Tjerk mit dem Auto über die Grenze gekommen war, sagte er uns er muss mit uns über etwas sprechen. Zwei kanadische Mädels waren an der Grenze angekommen und es gab ein Problem mit dem Fahrer. Der Fahrer und das Grenzpersonal, hatten Tjerk gefragt bzw. mehr oder weniger aus Mangel an Alternativen entschieden, dass die Mädels nach der Grenze bei uns mitfahren können. Tjerk fragte ob wir damit einverstanden waren. Natürlich waren wir in diesem Fall einverstanden und begannen um Auto umzuschichten um Platz zu schaffen.

Während wir auf die Kanadierinnen warteten, kamen die zwei Backpacker aus Kegen auch an der Grenze an und überquerten diese. Sie stellten sich mit den Worten “We are fucked!” vor. Es war spät und die Chance, dass an diesem Tag noch ein Fahrzeug die Grenze passieren würde war verschwindend gering.

Nach kurzer Zeit kamen auch die Kanadierinnen über die Grenze. Sie erklärten uns, dass sie eine Tour mit Transport über die Grenze nach Karakol gebucht hatten, der Fahrer aber nun verweigerte über die Grenze zu fahren.

Es fühlte sich schrecklich an die anderen zwei Backpackers an der Grenze zurückzulassen. Lena und Tjerk dachten dasselbe. Nach einer weiteren Runde Austausch, war es entschieden. Alle fuhren mit, zumindest bis zum nächsten Dorf. Es zeigte auch wieder mal wie warmherzige und gute Menschen Lena und Tjerk waren.

Nun waren wir also zu acht in einem Auto mit zwei Sitzen. Zumindest lernten wir so Jessica, Sarah, Natasha und Jacub auf intensive Art und Weise kennen :D 

Enough space for eight people and their stuff

Nach einiger Zeit, hielt Tjerk (diesmal nicht wegen der Kühe auf der Straße) an. Wir waren in einem kleinen Dorf angekommen und es war Zeit für weitere Entscheidungen. Während der Fahrt konnten wir mit Tjerk und Lena nicht sprechen, da wir durch einen Mauer an Rucksäcken im der Mitte des Fahrzeugs getrennt waren. Das Problem war folgendes, das Auto war so schwer beladen, dass wir auf der holprigen Straße nur langsam fahren konnten um die Stoßdämpfer nicht zu beschädigen. Wir würden mit dieser Geschwindigkeit die doppelte Zeit nach Karakol brauchen, was drei weitere Stunden Fahrt bedeutete. Die andere Option wäre zwei Personen anzusetzen und zu hoffen, dass sie einen Schlafplatz oder Transport in dem kleinen Dörfchen finden würden. Die Entscheidung viel einstimmig auf Weiterfahrt mit halber Geschwindigkeit.

Ende in Karakol

Wir hatten schon vorab ein Zimmer in einem Hostel in Karakol gebucht. Wahrscheinlich war es ein kurzer Schock für den Besitzer als das mit Menschen gefüllte Auto unangemeldet vor dem Haus stehenblieb und sich langsam leerte. Glücklicherweise gab es Platz für alle.

Um unsere erfolgreiche Grenzüberquerung zu feiern gingen wir alle zusammen essen. Warmes Essen und kaltes lokales Bier waren der perfekte Abschluss für diesen Tag. Die letzte Überraschung des Tages erwarte uns dann noch vor dem Hotel, als wir den Landrover eines weiteren holländischen Paares, das wir aus Almaty kannten, geparkt sahen.

Wir freuten uns darauf Karakol am nächsten Tag zu erkunden, aber davor wollten wir richtig ausschlafen.

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