Zweieinhalb Tage in St. Petersburg - Alternatives Sightseeing und Vegetarisches Essen

Die zweieinhalb Tage in St.Petersburg sind rasch vergangen, trotzdem konnten wir überraschend viel sehen und entdecken. Da wir schon in St. Petersburg waren und damals die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abgeklappert haben, konzentrierten wir uns diesmal mehr auf die alternativen Ecken der Stadt.

Unser erster Abend in St. Petersburg

An unserem ersten Abend in St. Petersburg, besorgten wir uns erst einmal eine SIM-Karte in einem der vielen Shops des Russischen Providers Megafon. Nach etwas mehr als fünf Minuten, waren wir umknapp Zehn Euro ärmer, dafür aber mit unlimitierten Internet für die nächsten zwei Wochen ausgestattet - ein guter Deal. Es ist immer praktisch bei längeren Reisen mobilen Internet Zugang zu haben um Recherchen und Erledigungen machen zu können.

Nachdem wir das SIM-Karten Thema abgeschlossen hatten, war es an der Zeit für eine Entdeckungstour mit den Skateboards und einen Abstecher zum Fontanka, eines Seitenarmes des Newa Fluss. Vor der Reise haben wir lange überlegt, ob wir Skateboards auf die Reise mitnehmen. Schließlich habe ich für Johanna und mich Mini Cruiser aus alten Skatedecks gebastelt, was sich bereits am ersten Tag ausgezahlt hat (Und ja wir wissen, dass wir die Dinger phasenweise sicher länger nur rumtragen werden).

Unsere neuen Reiseboards <3
Unsere neuen Reiseboards <3

An der Fotanka
An der Fotanka

Um den ersten Tag unserer Reise etwas zu feiern, gingen wir zu einem Park an der Fotanka ein Bier trinken. Als wir etwas später hungrig waren und etwas zu Essen suchten, verschlug es uns in einen Gebäudekomplex der sich Golitsyn Loftnennt. Nachdem wir das kleine Eingangstor durchquerten befanden wir uns plötzlich in einem hipen Hinterhof mit vielen kleinen Restaurants und Bars.

Golitsyn Loft
Golitsyn Loft

Rund um den Hof gab es viele Hauseingänge die in die Stiegenhäuser des weitläufigen Ziegelbaus führten. In jedem Stockwerk gab es einen Gang mit weiteren Türen hinter denen dutzende kleine Bars, Restaurants, Cafes, Galerien, Tattoo Studio, Barber und weitere kleine Shops darauf warteten entdeckt zu werden. Wir hätten noch Stunden damit verbringen können herumzustreuenen und den Ort anzuschauen.

Einer der Gänge im Golitsyn Loft
Einer der Gänge im Golitsyn Loft

Für unser Abendessen suchten wir uns ein kleines veganes Lokal namens Ulet (Weiterempfehlung!) aus. Dort gab es sehr gute (und günstige!) Soba Noodles.

Yummy Udon Noodle Bowl im Ulet
Yummy Udon Noodle Bowl im Ulet

Wir beendeten unseren Abend mit einem Drink und Livemusik in einer der kleinen gemütlichen Bars. “Did we just happen to end up in the coolest place in St. Petersburg or is the whole city this cool” fragte sich die schon etwas angeheiterte Johanna. Auf jeden Fall war es eine perfekte Art unseren ersten Tag in Russland ausklingen zu lassen. Und ja, auch die nächsten Tage zeigten uns dass St. Petersburg ziemlich cool ist.

Day 2 in St. Petersburg

Am nächsten Tag hat es geregnet, also haben wir ausgeschlafen, schließlich waren wir ja auch auf Urlaub ( und haben schlecht geschlafen wegen dem Telefonaten der Omis hinter der dünnen Wand). Am nachmittag ging ich eine Runde bouldern zu einer von St. Petersburg Kletterhallen. Danach hatten wir Mittagessen in einem weiteren vegan/vegetarischen Restaurant, Cafe Auroville. Da alles in der Karte so gut klang, war es schwierig zu entscheiden was wir essen.

Da wir dachten, dass der Besuch eines Museums die perfekte Aktivität für einem Regentag ist, beschlossen wir die Kunstkammer zu besuchen. Leider kamen wir nie dort an, da wir einen Bus in die falsche Richtung nahmen, ein schwerer Fehler. Nachdem wir wieder am Ausgangspunkt waren, war es so spät, dass es sich nicht mehr ausgezahlt hätte.

Unser Plan B war das Kulturzentrum Pushkinskaya-10, welches wir auch besuchen wollten. Es ist eine Art selbstverwaltete Kunstkommune mit Galerien in einem ehemals besetzten Haus. Der Eingang sah vielversprechend aus, aber dann sahen wir den Hinweis, dass es momentan geschlossen ist.

Glücklicherweise klappte dann noch unser Plan C. Loft Project Etagi ist ein alter Gebäudekomplex gefüllt mit kleinen Restaurants, Bars und Shops. Im Vergleich zum Golitsyn Loft war es aber deutlich kommerzieller - so eine Art russische Hipster Mall.

Der Hof vom Loft Project Etagi
Der Hof vom Loft Project Etagi

Eines der Schaufenster :-D
Eines der Schaufenster :-D

Der Hauptgrund für unseren Besuch war aber eigentlich das Dach. Es kostete zwar 150 Rubel Eintritt, hat sich aber ausgezahlt. Der Blick auf den Sonnenuntergang war großartig.

Bier und Ausblick auf St. Petersburg <3
Bier und Ausblick auf St. Petersburg <3

Wir blieben noch recht lange...
We stayed quite long on the roof enjoying the sunset…

...und kamen nach dem Abendessen nochmal zurück um einen Blick auf die Nevsky Prospekt bei Nacht zu werfen.
…and came back after dinner to watch the Nevsky Prospekt at night

Als Abendessen, hatten wir vegane Burger in einem kleinen Burgerladen im Hof und dachten uns wie sehr wir uns über die Essensmöglichkeiten freuen - später auf dieser Reise wird es sicher schwieriger vegetarisches Essen zu finden.

Tag 3 in St. Petersburg

Wir hatten noch den am nächsten Tag Zeit bis unserer Zug am späten Abend losfuhr. Also starteten wir unseren Tag damit wieder mit den Skateboards durch die Stadt zu cruisen. Am Weg haben wir köstliche Pelmeni und Vareniki (gekochte russische Teigtaschen) zu Mittag gegessen. 

Unsere Teigtaschen waren gefüllt mit Kartoffel, Pilzen, Kraut und Käse
Unsere Teigtaschen waren gefüllt mit Kartoffel, Pilzen, Kraut und Käse

Danach wagten wir nochmal einen Versuch für den Besuch der Kunstkammer. Wir fanden zwar nicht gleich den Eingang. Ein großer Teil des Museums ist gefüllt mit alten ethnografischen Exponaten aus der ganzen Welt, was auch ganz gut zum Beginn unserer Reise passte. Dann gab es noch eine weiteren Teil, der sich mit Anatomie und merkwürdigeren Sachen wie zweiköpfigen Tieren und missgebildeten Embryos beschäftige. Kunstkamera museum another go. It was a bit hard for us to find the entrance but we did manage to get in this time. Big part of the museum is reserved for an impressive ethnographic collection from around the world. We thought seeing it would be a good way to start this journey. There was also a room dedicated to some peculiar and weird things like filled two-headed animals and malformed embryos in jars. 

Vielleicht etwas zu viele Embryos für unseren Geschmack
Vielleicht etwas zu viele Embryos für unseren Geschmack

An unserem ersten Abend in St. Petersburg, gab uns ein Kellner im Golitsyn Loft den Tip Port Sevkabel auf der Wassiljewski-Insel zu besuchen. Wieder einmal ein recht hippes Urbanes Areal mit Ziegelgebäuden und etwas Street Art. Leider war zu dem Zeitpunkt ein Oldtimer Festival mit 15 Euro Eintritt, was uns für einen kurzen Besuch zu teuer war. Daher konnten wir einen großen Teil des Geländes nicht erkunden. Es war trotzdem nett in den anderen bereichen und am Baltischen Meer abzuhängen. 

Port Sevkabel
Port Sevkabel

Auch die Brücke auf der wir nach St. Petersburg gekommen sind konnten wir von dort sehen
Auch die Brücke auf der wir nach St. Petersburg gekommen sind konnten wir von dort sehen

Wir skateten einige Kilometer zurück durch ein Industrieareal, mittlerweile waren wir schon recht müde von dem Tag. Unser letzter Stopp war das Einkaufzentrum bei unserem Hostel. Im Foodcourt schnappten wir uns noch ein paar Snacks. Foodcourts in fremden Ländern sind immer wieder großartig - oft gibt es recht günstige lokale Köstlichkeiten zu entdecken (z.B. eine Palatschinkentorte mit unzähligen Schichten).

Danach war es Zeit für eine Kleine Pause im Hostel, um danach mit Sack und Pack zum Moskovskaya Bahnhof zu gehen.

Wir mochten St. Petersburg schon letztes mal, aber dieses mal gefiel es uns noch besser. Hinter der schönen klassischen Fassade der Stadt versteckt sich einiges an Alternativ- und Straßenkultur. Hinter jeder Ecke wartet ein Konzert, eine Feuershow oder hinter einem kleinen Tor ein hipper Hinterhof. Trotzdem haben wir auch schockierende Sachen gesehen wie einen toten Mann der auf der Straße liegt, kein Ort ist perfekt.

Lokale Graffiti Künstler über den Dächern der Stadt
Lokale Graffiti Künstler über den Dächern der Stadt

Feuershow vor der Vosstaniya U-Bahn Station
Feuershow vor der Vosstaniya U-Bahn Station

Eine der vielen kleinen Kirchen auf unseren Wegen durch die Stadt
Eine der vielen kleinen Kirchen auf unseren Wegen durch die Stadt

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