- February 9, 2020
- Day 167
- Yangon, Myanmar
- 18650 Km
In Kooperation mit Discovery Rides
Unser Abenteuer von Mandalay nach Yangon auf dem Motorrad neigte sich langsam dem Ende zu. Am 10. und letzten Tag unseres Roadtrips fuhren wir von Taungoo nach Yangon. Der Weg dorthin hielt einige Köstlichkeiten, einen schmerzenden Hintern für Johanna und rücksichtslose LKW-Fahrer für uns beide bereit. In Yangon mussten wir uns von unserer geliebten Royal Enfield, verabschieden.
Abschied aus Taungoo
Wir begannen den 10. und letzten Tag unseres Motorrad-Roadtrips in Myanmar, indem wir mit schmerzenden Rücken und Hintern in einer Stadt namens Taungoo aufwachten. Wir waren dort am Abend zuvor angekommen und hatten weder Zeit noch Energie, viel zu tun, außer zu schlafen und davor noch unser Abendessen mit ein paar Bieren nach einem verrückten Tag auf der Straßerunter zu spülen. Der Weg von Taungoo nach Yangon, wo wir unser Motorrad zurückgeben mussten, würde weniger als 300 Kilometer betragen. Wie wir jedoch in den vorangegangenen Tagen gelernt hatten, konnte die Fahrt viel länger dauern als erwartet, also hielten wir nicht an, um unterwegs irgendwelche Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Wir wollten Yangon so schnell wie möglich erreichen, da wir bereits am nächsten Tag unseren Weg nach Bangkok fortsetzen würden.
Unterwegs auf dem alten Highway
Mit dem Motorrad durften wir nicht auf den Mandalay-Yangon Expressway, also mussten wir den alten Highway nehmen. Das Wort "alt" hätte auf eine miserable Straße deuten können, daher waren wir freudig überrascht, als wir feststellten, dass der Zustand hervorragend war. Die Straße war auch recht gerade, ohne viele Kurven, was großartig war, da wir am Vortag bereits genug Haarnadelkurven gehabt hatten. Natürlich waren, wie jeden Tag, einige Bauarbeiten im Gange, aber selbst die waren gut organisiert und es war genug Platz an den Seiten, um sie zu passieren.
Unterwegs machten wir zwei Essens- (und Kokosnuss-) Pausen. An an einem kleinen, einfachen Stand am Straßenrand bekamen wir einen knusprigen Salat zum Frühstück, der unglaublich köstlich war. Definitiv ein Highlight des Tages und unserer kulinarischen Erfahrungen in Myanmar. Wir teilten uns den kleinen Tisch mit einem einheimischen Friseur und kamen schnell ins Gespräch.
Erschwernisse auf dem Weg
Neben den Essenspausen mussten wir wegen Johannas schmerzendem Hintern viele kürzere Pausen einlegen. Der hintere Teil des Sitzes der Enfield ist zwar relativ weich und bequem, aber zehn Tage darauf waren für sie doch zu viel. Vor allem in den letzten Stunden unseres Roadtrips musste sie fast weinen und flehte mich ständig an Pausen zu machen, da ihr Hintern sonst dauerhafte Schäden davon behalten würde. Es klingt vielleicht komisch, aber das ist etwas, was ihr bei der Planung einer längeren Motorradreise auch ernsthaft mitdenken solltet.
Abgesehen von diesen unvermeidlichen Pausen haben auch die vielen LKWs auf der Straße unsere Fahrt verzögert. Wie Motorräder sind auch Lastwagen auf dem Mandalay-Yangon Expressway verboten, also gab es hier jede Menge von ihnen.
Normalerweise gelingt es mir während der Fahrt Ruhe zu bewahren, aber irgendwann habe ich mit den Lastwägen und Bussen auf dem Weg die Geduld verloren. Fast alle Menschen, die wir in Myanmar getroffen haben, waren unglaublich nett zu uns. Selbiges galt aber leider nicht für das Verhalten im Verkehr. Dort herrschte anscheinend ohne Gnade das Recht des Stärkeren. Als wir uns Yangon näherten, kamen wir an eine lange Baustelle, wo die Fahrspuren sehr eng waren. Ohne Übertreibung kamen wir mindestens zehnmal in die Situation, dass ein entgegenkommender LKW oder Bus einen anderen überholte und direkt auf unserer Spur auf uns zufuhr. Auch Hupen brachte sie nicht dazu, ihre Geschwindigkeit zu verlangsamen, so dass unsere einzigen Optionen in diesen Situationen darin bestanden, überfahren zu werden oder so schnell wie möglich zu bremsen und von der Straße zu weichen.
Motorradfahren in Yangon
Motorradfahren ist in Yangon verboten, zumindest in der Theorie. Es gibt keine klare Erklärung warum, aber einige Gerüchte. Eine Geschichte besagt, dass ein Motorradfahrer einen hohen General so sehr verärgert hat, dass dieser beschloss, alle Motorräder aus der Stadt zu verbannen. Andere Erzählungen meinen, dass es etwas mit kriminellen Motorradbanden früheren Zeiten zu tun hat. Die traurigste Erklärung für das Verbot war, dass führender Politiker seine Tochter bei einem Motorradunfall verloren und deshalb beschlossen hat, alle Motorräder aus der Stadt zu verbannen. Was auch immer der Grund war, wir hatten gehört, dass sich in letzter Zeit niemand für diese Regel interessierte, also wagten wir es, mit dem Motorrad in die Hauptstadt und bis zu unserem Verleih, Discovery Rides, zu fahren.
Als wir in der Stadt ankamen, waren die entgegenkommenden LKWs kein so großes Problem mehr, aber der Verkehr war trotzdem sehr chaotisch und google maps führte uns zu Straßen, die es gar nicht gab.
Das Ende eines unglaublichen Abenteuers
Als wir endlich im Büro von Discovery Rides ankamen, waren wir bereits 10 Stunden unterwegs gewesen. Das ist ziemlich lang für eine 300-Kilometer-Reise. Bei Discovery Rides trafen wir endlich den finnischen Besitzer, Mika, und einen der Mitarbeiter, Mario, die uns beide mit wertvollen Reisetipps versorgt und uns bei vielen Problemen auf dem Weg geholfen hatten. Es war schön, die Gesichter zu den bekannten Stimmen zu sehen und von unseren Erfahrungen der letzten Tage zu erzählen. Niemand konnte die Freuden und Ärgernisse eines Roadtrips in Myanmar besser verstehen als die beiden.
Die letzten Tage auf der Straße waren relativ anstrengend und fordernd gewesen, so dass es sich auf der anderen Seite fast wie eine Erleichterung anfühlte, unser Motorrad zurückzugeben und uns am nächsten Tag in einen Bus setzen zu können und das Fahren zur Abwechslung mal jemand anderem zu überlassen. Auf der anderen Seite fühlte es sich aber auch überraschend wehmütig an, die Royal Enfield zum letzten Mal zu parken. Sie war die letzten zehn Tage unser Reisepartner gewesen und hatte uns einmal quer durch Myanmar gebracht. Danke, liebe Enfield, und danke an Discovery Rides!
2 thoughts on “Myanmar on a motorbike, part 8: Last day on the road, from Taungoo to Yangon”
No millaiset fiilikset ylipäätään Myanmarista ylipäätään on jäänyt? Päällimmäisenä positiiviset, vaikka jotain haasteitakin oli? Maa kiehtoo itseäni varsin paljon.
Näin matkailijan näkökulmasta Myanmar oli tosi kiehtova maa ja yllätti meidät monella tapaa, ei tiedetty maasta paljoa ennen sinne matkustamista. Jotain haasteita toki joo oli, itsenäisenä matkailijana syrjäisemmillä alueilla matkustelu ei ollut ihan helpoimmasta päästä, mutta toisaalta turistisemmissakin kohteissa oli edelleen mukavan autenttinen meininki. Useat maassa asuvat erilaiset heimot ja niiden kulttuurit kiehtoivat meitä ja samoin monipuolinen luonto, ja mehän ei edes tällä kertaa ehditty paratiisirannoille. Ihmiset olivat tosi ystävällisiä ja auttavaisia meitä kohtaan. Ja vaikka oltiin jostain kuultu että ruoka, etenkin kasvisruoka, ei Myanmarissa olisi mitenkään erityistä, niin me löydettiin sieltä kyllä ihania herkkuja.
Myanmarissahan on moni asia myös pielessä ja etenkin tämänhetkinen tilanne on ihan kamala. En siis tässä nyt sano että Myanmar olisi mikään paratiisi, mutta matkailijalle tuolloin alkuvuodesta 2020 se näyttäytyi tosi mielenkiintoisena ja monipuolisena maana. Lienee sanomattakin selvää, että tällä hetkellä sinne ei kannata matkustaa, mutta toivottavasti Myanmarille koittaa pian paremmat ajat.