Guwahati - Das Tor zum abgelegenen Nordosten Indiens

Guwahati ist die Hauptstadt des nordostindischen Bundesstaates Assam. Die Stadt wird auch als das Tor zum Nordosten bezeichnet, da sie als wichtige Drehscheibe für diesen abgelegenen Teil des Landes dient. Die Stadt fühlte sich ganz anders, als andere Teile Indiens, die wir besucht haben an. Da Ich krank war, erkundeten wir vor allem die Gegend, in der wir lebten. Auch wenn wir nicht allzu viel von der Stadt gesehen haben, konnten wir viel Essen probieren haben und ein spirituelles Ritual erlebt.

Blumenmarkt in Guwahati
Blumenmarkt in Guwahati

Von Pelling nach Guwahati

Wir reisten von Pelling in Sikkim nach Guwahati in Assam mit dem Sumo-Taxi und einem Nachtzug. Zwischen den Fahrten mussten wir einige Stunden in New Jalpaiguri verbringen. Das Herumlaufen in der Stadt war mit unseren Taschen nicht allzu angenehm, aber wir fanden ein nettes vegetarisches Restaurant, wo wir in Ruhe sitzen und ausgezeichnete Thalis essen konnten. 

Auf dem Weg von Pelling nach New Jalpaiguri - Es gab wieder mal einige Baustellen
Auf dem Weg von Pelling nach New Jalpaiguri - Es gab wieder mal einige Baustellen
Dieses Thali in New Jalpaiguri war groß genug für uns zwei als Abendessen
Dieses Thali in New Jalpaiguri war groß genug für uns zwei als Abendessen
New Jalpaiguri Bahnhof
New Jalpaiguri Bahnhof
Warten auf den Zug...
Warten auf den Zug...
... unser Zug hatte Verspätung, so dass wir ein paar Stunden in diesem Warteraum neben einer freundlichen Oma verbrachten
... unser Zug hatte Verspätung, so dass wir ein paar Stunden in diesem Warteraum neben einer freundlichen Oma verbrachten

Diesmal reisten wir mit dem Nachtzug in der 2AC-Klasse, was für uns eine völlig neue Erfahrung war. Die 2AC-Klasse ist ein bisschen "luxuriöser" als die 3AC-Klasse und vor allem als die Schlafwagenklasse, die wir auf den vorherigen Fahrten immer gewählt hatten. Der größte Unterschied zur 3AC-Klasse besteht darin, dass die Abteile durch einen Vorhang getrennt sind. Das bietet in der Theorie mehr Privatsphäre und Ruhe. In Wirklichkeit hilft der Vorhang nicht so viel, weil jeder immer noch einfach seinen Kopf zwischen die Vorhänge stecken kann, um zu sehen, was los ist. Auch öffnete sich der Vorhang bei uns jedes Mal, wenn jemand in den engen Gängen daran vorbeiging. 

2AC Class. Btw, we don’t know what that black dildo in the foreground is?! :D
2AC Class. Btw, we don’t know what that black dildo in the foreground is?! 😀

Als wir die Zugtickets kauften, kamen wir wieder auf die Warteliste, schafften es aber am Ende, zwei bestätigte Tickets zu bekommen. Leider befanden sich unsere Liegeplätze an verschiedenen Enden des Wagons. Als wir in den Zug einstiegen, versuchten die Schaffner zu organisieren, dass wir im gleichen Abteil bleiben konnten, was wirklich nett von ihnen war. Es war etwas umständlich, da wir dreimal unseren Platz wechseln mussten, aber schließlich bekamen wir unsere Betten im gleichen Abteil, das wir mit einem älteren Ehepaar Paar teilten. Die Zwei sprachen nichts, so dass die Nacht zumindest relativ ruhig war. 

Ankunft in Guwahati - Traue niemals OYO Vol. 2

Am nächsten Morgen kam unser Zug mit etwa 4 Stunden Verspätung in Guwahati an. Wir nahmen eine Rikscha zu unserer Unterkunft. Als wir in der Rikscha saßen, begann es zu regnen. Da wir schon wir schon 24 Stunden lang unterwegs waren, waren wir nicht gerade glücklich, als wir hörten, dass es bei unserer Ankunft im Homestay ein Problem mit unserer Buchung gab. Uns wurde mitgeteilt, dass wir nicht wie vorher vereinbart zwei Nächte bleiben konnten. Zumindest konnten wir die erste Nacht bleiben, im Gegensatz zu zwei weiteren Gruppen, die nach uns ankamen und sich sofort nach einem anderen Ort umsehen mussten. Das ganze Chaos schien wieder durch Buchungen über OYO (Buchungsplattform) verursacht worden zu sein (die Anderen hatten über OYO gebucht, wir hatten unsere Lektion miilerweile gelernt). Am nächsten Tag konnten die Betreiber vom Homestay das Problem irgendwie aus der Welt schaffen (die nächsten OYO-Buchungen absagen, nehmen wir an), und wir konnten schließlich doch noch eine weitere Nacht bleiben, was nett war.

In den nächsten Stunden wurden der Regen und Wind stärker und es fing an zu donnern. Wir fragten uns, ob die Anderen eine neue Unterkunft gefunden hatten oder ob sie bei der Suche klatschnass geworden waren. Was uns allerdings noch mehr beschäftigte war, wie die Hütten in den Slums, die wir vom Fenster des Zuges aus in den Vororten gesehen hatten, ein solches Wetter aushalten konnten.

Länger als geplant in Guwahati

Unser ursprünglicher Plan war, Guwahati nur als Drehscheibe für unsere Reise zum Pobitora Nationalpark zu nutzen, wo wir Johannas 30. Geburtstag feiern wollten. Ursprünglich hatten wir geplant, nur eine Nacht vor und eine Nacht nach der Reise in Guwahati zu bleiben. Aber da die Unterkunft, in der wir in Pobitora übernachten wollten, zu den geplanten Terminen bereits ausgebucht war, beschlossen wir, eine Nacht länger in Guwahati zu bleiben. Nach der Rückkehr aus Pobitora wurde ich krank, und wir blieben noch zwei weitere Nächte in Guwahati hängen. Da ich krank war und wir einige Arbeiten am Computer erledigen wollten, weil das Internet endlich einmal gut funktionierte, sahen wir nicht allzu viel von der Stadt. Aber wir mochten die Atmosphäre, unsere Nachbarschaft und das Essen.

Unsere Nachbarschaft in Guwahati
Unsere Nachbarschaft in Guwahati

Essen in Guwahati

11th Avenue Café Bistro

Dieses kreativ eingerichtete kleine Lokal mit einem gemütlichen Balkon hätte genauso gut ein hippes Bistro in Europa mit seiner coolen, jungen Kundschaft sein können. Das Essen dort war wirklich gut. Bei unserem ersten Besuch bestellten wir großartige vegetarische Burger. Nach Johanna's Geburtstagsausflug kamen wir dorthin zurück. Ich hatte vergessen, das Geburtstagsgeschenk für den Roadtrip einzupacken, also beschlossen wir, die Feier am nächsten Tag fortzusetzen. Wir aßen eine ziemlich gute Pizza und leckere Kartoffelecken, während Johanna das Geschenk öffnete (Ohrringe aus Hampi). Wenn ihr in Guwahati seid und zur Abwechslung mal Lust auf westliches Essen (und Atmosphäre) habt, ist dies die perfekte Wahl.

Veggie Burger im 11th Avenue
Veggie Burger im 11th Avenue
Das 11th Avenue war klein und stimmungsvoll
Das 11th Avenue war klein und stimmungsvoll

Fat Belly

Wie der Name schon sagt, das Essen hier ist so gut, dass man hier leicht dick werden kann, wenn man nicht damit aufhört. Im Ernst, das indochinesische Essen (das in dieser Gegend anscheinend sehr verbreitet ist) war köstlich. Neben vielen anderen Dingen gab es gebratene Momos mit Dutzenden unterschiedlichen Saucen. Wir haben die in Szechuan-Sauce probiert. Zusammen mit den Momos erhält man eine einfache, aber schmackhafte Suppe. Es gibt auch "Lunchboxen", die viele Dinge auf einmal kombinieren. Das Restaurant war im buddhistischen Stil dekoriert, und das Service würde eine Goldmedaille verdienen - der Kellner, der uns bei unseren beiden Besuchen bediente, war sehr lieb und offensichtlich auch daran interessiert, mit Ausländern zu sprechen.

Gebratene Momos im szechuan Style
Gebratene Momos im szechuan Style

The Assamese thali

Mithilfe von Google fanden wir heraus, dass es im Paradise Restaurant ein großartiges assamesisches Thali gibt. Die Preise waren im indischen Maßstab etwas höher, etwa 300 Rupien (3,60 Euro) für ein Thali, aber der Ort war stimmungsvoll und das Essen einfach fantastisch. Als wir das Restaurant betraten, konnten wir uns an den romantischsten Platz im Restaurant setzen. Dies war ein guter Ort für Johannas letztes Abendessen als 29-Jährige. 

Unser romantischer Platz für das Abendessen
Unser romantischer Platz für das Abendessen

Das assamesische Thali war unsere erste Berührung mit dem traditionellen assamesischen Essen, und es hat uns definitiv nicht enttäuscht! Die Gerichte sind allgemeinen nicht sehr scharf (was wir normalerweise bevorzugen), aber die Geschmacksrichtungen waren sehr speziell. Es werden viele Trocknungs- und Fermentierungstechniken sowie Senfkörner und Senföl, die dem Essen einen fast wasabi-ähnlichen Geschmack verleihen. Es gibt eine bestimmte Reihenfolge, in der das Thali gegessen werden sollten. Das erste Gericht ist khar, eine alkalische Flüssigkeit, die mit Bananen zubereitet wird. Das letzte ist ein Tenga, ein saures Gericht. Die Nachspeise bei unserem Thali war ein wirklich gut gewürzter Reispudding. Zusammen mit dem Essen wurden verschiedene Pasten aus Reismehl, Senfkörnern und Oliven serviert. Das Thali war der perfekte Einstieg um unsere Reise in die assamesische Küche zu beginnen!

Vegetarisches Assam-Thali
Vegetarisches Assam-Thali

Vegetarische Roti-Rollen von der Straße

Dies war das Einzige, was wir in Guwahati gegessen haben, dass wir NICHT empfehlen. Wir hatten an einem der vielen Straßenstände vor dem Nehru-Park mit Gemüse gefüllte Roti-Rollen gegessen. Der Geschmack war in Ordnung, aber wir nehmen an, dass meine kleine Lebensmittelvergiftung hier ihren Ursprung genommen hatte, da ich mich am Abend und die halbe Nacht zitternd unter der Decke oder auf der Toilette sitzend wiederfand.

Die berüchtigten Rollen
Die berüchtigten Rollen
Meistens vertrauen wir bei allen Arten von Straßenständen einfach auf unser Glück - Vielleicht sollten wir es nicht tun
Meistens vertrauen wir bei allen Arten von Straßenständen einfach auf unser Glück - Vielleicht sollten wir es nicht tun

Eine heilige Zeremonie

Wir wollten den Umananda-Tempel besuchen, der sich auf einer kleinen Insel am Flussufer befindet. Leider war es zu spät, als wir endlich den Ort fanden, an dem die Boote zum Tempel abfuhren (auf Google Maps völlig falsch eingezeichnet). Anscheinend starten die letzten Fahrten zur Insel schon vor 17 Uhr. Wir waren etwas enttäuscht, konnten aber die Aussicht vom Festland über den Fluss auf die Insel bewundern.

Die Insel mit dem Umananda Tempel
Die Insel mit dem Umananda Tempel

Auf dem Rückweg kamen wir an einem Tempel vorbei, aus dem wir laute Musik hörten. Wir beschlossen, hineinzuschauen, und wurden eingeladen, an der Zeremonie, die gerade stattfand, teilzunehmen. Es war faszinierend zu sehen, wie der Priester das Ritual durchführte, bei dem heiliger Rauch, Gesänge und das Blasen eines Horns aus einer Muschelschale zum Einsatz kamen. Am Ende malte er uns rote Punkte auf die Stirn und gab uns kleine Blumen als Segen in die Hand. Vielleicht war die intime Zeremonie in diesem kleinen Tempel ohnehin ein besseres Erlebnis, als der Besuch des Tempels auf der Insel.

Wir durften in der Ecke hinter dem Pfarrer sitzen und die Zeremonie beobachten
Wir durften in der Ecke hinter dem Pfarrer sitzen und die Zeremonie beobachten

Ein traditionelles Transportmittel

Am selben Abend beschlossen wir, mit einer Fahrradrikscha zurück zu unserer Unterkunft zu fahren. Wir entschieden uns dafür, da es in dieser Stadt immer noch eine sehr beliebte Art der Fortbewegung zu sein schien. Leider war die Verständigung mit den Fahrern für uns ziemlich schwierig, da sie kaum Englisch sprachen. Nachdem wir davon ausgingen, wir hätten uns auf einen Ort und Preis geeinigt, setzte uns unser Fahrer schließlich irgendwo auf dem Weg ab und verlangte viel mehr Geld.

Fahrrad-Rikschas sind in Guwahati eine traditionelle Art, sich auf kürzeren Strecken fortzubewegen
Fahrrad-Rikschas sind in Guwahati eine traditionelle Art, sich auf kürzeren Strecken fortzubewegen

Roadtripping und Nashörner

Wir mochten Guwahati, aber der Höhepunkt unseres Aufenthalts in dieser Gegend war die Motorradreise nach Pobitora, wo wir viele Nashörner sahen und eine Nacht in einer Bambushütte verbrachten. Wir mieteten eine wunderschöne Royal Enfield-Motorrad bei Trivane Rentals in Guwahati. Mehr über unseren unvergesslichen Roadtrip demnächst!

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5 thoughts on “Guwahati – The gateway to remote North-East India”

    1. Jep, sitä se kyllä onkin! Tuon Assamilaisen ruoan maut olivat vaan sillä tavalla erityisiä, että ne olivat jotain ihan uutta meille. Pobitora-tekstiä varten googleteltiin intiansarvikuonojen määrää maailmassa ja oli kyllä ilo huomata, että mitä uudempi lähde, sitä suurempi oli sarvikuonojen määrä :))

    2. A late read but it’s so nice to know that you guys had a good time here in my hometown, Guwahati.
      Although, I wouldn’t have recommended you for that roadside roll near Nehru park. Lol.
      Hope you visit again to explore more from this region. Cheers and stay safe. 🙂

      1. Hi Tanooz! Cool that you found our blog! 🙂 We hope so too, that we could get back to North-East India at some point, such an interesting region! How is it going there at the moment with corona and all?:/ Yeah, the roll definitely wasn’t the best idea but otherwise, the food at your home state was so good – still thinking about the Assamese thali!:)

  1. How do you compare Guwahati with say, Kolkata ? How is it different? Yes rush is less, criwd magnimity is thin, still what ia the most striking difference? Want to know from an well travwllwd outsider point of view?

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