- November 19, 2019
- Day 76
- Dharamshala, India
- 9310 Km
Nach fünf Jahren besuchten wir wieder einmal Dharamshala in den indischen Himalajas. Genauer gesagt fuhren wir nach Mcleod Ganj, das stark durch die tibetische Diaspora geprägt ist. Unser Aufenthalt drehte sich viel um die Themen körperliches und geistiges Wohlbefinden. Wir machten Morgen-Yoga, probierten tibetische Meditation und nahmen sogar eine traditionelle tibetische Massage. Vor allem aber wurden wir uns während unseres Aufenthalts wieder stärker der Unterdrückung, die seit Jahrzehnten in Tibet stattfindet, bewusst.
Von Amritsar nach Dharamshala
Es gibt keinen Zug, der bis nach Dharamshala fährt, aber wir haben den ersten Teil der Reise nach Pathankot mit dem Zug zurückgelegt. Wir reisten in der General Class, für die man keine Reservierung im Voraus vornehmen kann. Am Bahnhof stellten wir fest, dass das Kaufen von Fahrkarten am Bahnhof seit unserem letzten Besuch viel einfacher geworden ist. Wir konnten die Fahrkarte mit der Hilfe eines freundlichen Mitarbeiters an einem Fahrkartenautomaten bekommen, ohne dass wir anstehen mussten. Dies war unsere erste indische Zugfahrt auf dieser Reise, und wir haben es wirklich genossen. Indische Züge haben etwas Besonderes an sich! Die Fahrt von Amritsar nach Pathankot dauerte etwas mehr als zwei Stunden.
In Pathankot befindet sich der Busbahnhof in Gehentfernung zum Bahnhof (Pathankot Junction). Die Busfahrt nach Dharamshala dauerte etwa drei bis vier Stunden. Unterwegs begann sich die Landschaft zu verändern, und nach einiger Zeit waren wir wieder in den Bergen. Als wir uns Dharamshala näherten, waren wir sehr aufgeregt - es schien, als hätten wir die Berge bereits vermisst. Allerdings sah es ganz anders aus als in den pakistanischen Bergen. Es waren noch einige schneebedeckte Gipfel in Sicht, aber auch Palmen, andere tropische Pflanzen und Affen. Der Bus brachte uns zur Busstation in Lower Dharamshala, von wo aus wir mit einem weiteren Lokalbus nach Mcleod Ganj fuhren.
Über Mcleod Ganj
Seit unserem ersten Besuch in Dharamshala sind wir in Gedanken oft dorthin zurückgekehrt. Der obere Teil von Dharamshala, bekannt als Mc Leod Ganj, wurde zum Exil des Dalai-Lama und Tausender Tibeter, die nach 1959 aus ihrem Land flohen. Er ist auch ein populäres Reiseziel für Touristen (wir hatten sogar einen Nachbarn aus Österreich und eine Nachbarin aus Finnland). Die Stadt hat ihren eigenen Charme, auch wenn die engen Gassen mit Menschen, Souvenir- und Momoständen und Taxis gefüllt sind.
Das Beste daran ist, dass man in wenigen Minuten aus der Stadt herauskommt und sich in der der Natur entspannen kann. Es gibt Kiefernwälder und viel frische Bergluft, Familien von langhaarigen Bergaffen, die durch die Gegend klettern und Adler, die hoch oben am Himmel kreisen. Dharamshala ist ein magisch schöner Ort.
Tibetisch-buddhistische Tempel
Die beliebteste Attraktion ist hier der Tempel des Dalai-Lama, in dem sich auch seine Residenz befindet. Wir finden, dass der Dalai-Lama zu vielen Themen gute Gedanken hat, deshalb waren wir froh, dass wir seinen Heimattempel (schon zum zweiten Mal) besuchen konnten. Als wir dort waren, hatten wir auch das Glück, den Mönchen während der Gebetsstunde zuschauen zu können.
Es gibt auch andere buddhistische Tempel in der Gegend. Einer davon befindet sich direkt im Zentrum der Stadt, während man zu den anderen eine Weile durch den Wald "laufen" muss.
Wir lernten zufällig eine Wienerin namens Magda kennen, die in Mcleod Ganj arbeitete. Sie nahm uns mit zum Kloster Tushambe, das ein Ort der Stille ist. Jeden Morgen (außer sonntags) gibt es eine kostenlose geführte Meditation. Es war das erste Mal, dass wir an einer tibetisch-buddhistischen Meditation teilnahmen. Wir spürten, dass uns die Meditation guttut und dachten danach darüber nach, auch in Zukunft wieder mal zu meditieren. Die Schattenseite war, dass es überraschend schmerzhaft ist, eine Stunde lang im Schneidersitz zu sitzen (mit einer kleinen Pause in der Mitte). Nach einer Weile kann man die Beine nicht mehr spüren, und es wird ziemlich unangenehm. Daher musste ich nach der Pause auf einen Stuhl gehen, aber es war schwierig, mit Beinen, die nicht mehr Ihren Befehlen folgen, dorthin zu kommen.
Morgendliches Yoga
Seit einigen Monaten ist es uns gelungen, regelmäßig-unregelmäßig Morgen-Yoga zu machen. Aber zum ersten Mal auf dieser Reise gingen wir in einen Yogastunde, anstatt Johannas Yoga Routinen zu folgen. Tatsächlich war dies meine erste Yogastunde überhaupt!
Ram's Yoga House hatte einen schönen Yoga Raum auf dem Dach mit einer erstaunlichen Aussicht. Manchmal wurde unsere Yogapraxis durch laute Affen unterbrochen, die auf das Dach sprangen. Die Yogastunde dauerte fast zwei Stunden und war sehr körperlich im Vergleich zum Ablauf, dem wir normalerweise folgen. In den nächsten Tagen konnten wir unsere Muskeln voll und ganz spüren.
Tibetische Massage
Was gibt es Besseres als eine Massage, um die körperlichen Erscheinungen von 2,5 Monaten intensiver Reisen (und der Yoga-Klasse...) zu behandeln! Nicht nur ein paar Mal, nach einer langen Busfahrt oder Wanderung, haben wir von einer richtigen Massage geträumt. Auf unseren Reisen probieren wir gerne verschiedene Massagestile aus, und jetzt war die tibetische Massage an der Reihe. Unsere traditionelle einstündige Massage im Yavana-Massagestudio, das auch eine der günstigsten Optionen in der Stadt war, war sehr entspannend. Vor allem für Termine abends, ist es besser, dort im Voraus zu buchen.
Wandern in der Natur
Triund Hill
Die beliebteste Wanderung in der Gegend ist die Triund Hill-Wanderung. Wir haben sie das letzte Mal gemacht, deshalb haben wir uns jetzt entschieden, es ruhig angehen zu lassen und nur einige kleine Wanderungen, um Mcleod Ganj herum zu machen.
Der Bhagsunag-Wasserfall
Die ersten beiden Tage war es grau und regnerisch, aber an unserem dritten Tag in Dharamsala schien die Sonne. Wir waren motiviert, hinauszugehen und zum Bhagsunag-Wasserfall zu wandern. Der Weg dorthin dauerte in etwa eine Stunde, einschließlich einer Pause bei einem kleinen Hindu-Tempel am Weg.
Der Wasserfall war schön, aber der Ort war überfüllt mit Menschen. Es wurde ein bisschen besser, als wir uns von dem beliebtesten Punkt entfernten. Unterwegs gab es viele kleine Cafés, aber das Shiva Cafe, neben dem Wasserfall, war unserer Meinung nach das stimmungsvollste. In der Nähe des Wasserfalls gab es auch einen kleinen Schrein.
Spaziergang zum Dal Lake
Nach unserer Meditationssitzung in Tushambe zeigte uns Magda einen schönen Pfad, der in den Wald führt. Nachdem wir ihm eine Weile gefolgt waren, kamen wir zu einem Schrein, wo Hunderte von Gebetsfahnen an den Bäumen hingen.
Von hier aus setzten wir unseren Weg zum Dal See fort. Der See gilt als heilig, aber wir fanden ihn ehrlich gesagt nicht besonders. Wegen des schönen Waldspaziergangs hat sich der Weg dorthin aber durchaus gelohnt.
Auf dem Rückweg liefen wir die Straße entlang, was nicht so angenehm war, und gerieten miteinander in Streit, aber wenigstens sahen wir einige schöne schwarz-weiße Affen.
Von Momos und anderen leckeren Mahlzeiten
Als touristischer Ort gibt es in Mcleod Ganj fast jede Art von Essen. Wir haben viel tibetisches Essen genossen, vor allem auch Momos (gefüllte Teigtaschen), die auf der Straße billig verkauft werden (etwa 40 INR / 0,5€ für 8 Stück). Auch das Four Seasons und das Common Ground Cafe bieten (neben vielen anderen) sehr gutes tibetisches und asiatisches Essen an.
Schon vor unserer Ankunft in Dharamshala hatten wir beschlossen, im Om Cafe Pizza zu essen, da wir uns noch daran erinnerten, dass sie vom letzten Mal lecker war. Zum Frühstück gibt es dort auch Brei und riesige Obst- und Müsli-Schüsseln.
Fast jedes Café und Restaurant in McLeod Ganj bietet Johanna's Lieblingsgetränk (neben Spritzer) an: Zitronen-Ingwer-Tee mit Honig. Wenn wir es zu Hause trinken, denken wir oft an Dharamshala. Und jetzt waren wir wieder hier.
Die Tibeter im Exil
Neben all den spirituellen und hedonistischen Aktivitäten, die wir in Mcleod Ganj unternommen haben, war uns der Besuch des Tibet-Museums besonders wichtig. Das Museum erzählt aus tibetischer Perspektive über die Geschichte und die aktuelle Situation in Tibet unter der chinesischen Herrschaft. Was in Tibet geschieht, ist schwer nachzuvollziehen. Das Vorgehen Chinas dort hat dazu geführt, dass viele Tibeter versucht haben, aus ihrer Heimat zu fliehen. Viele, die das Glück hatten, ihre Heimat lebend zu verlassen, flüchteten ins Exil nach Mcleod Ganj.
Während unseres Besuchs im Museum wurde ein Dokumentarfilm gezeigt. Menschen erzählten aus Angst, ihr Leben zu verlieren, mit verschwommenen Gesichtern und verzerrten Stimmen ihre tragischen Geschichten vor der Kamera.
Wir sind gerade erst durch Xinjiang gereist, wo soziale und kulturelle Konflikte zur völligen Unterdrückung durch die chinesische Regierung führten. Auch in Tibet ist die Situation seit Jahrzehnten nicht besser geworden. Das macht uns traurig und wütend, aber gleichzeitig auch machtlos.
Zeit, Dharamshala zu verlassen
Wir blieben ein paar Tage länger als geplant in Dharamshala. Nach fünf Nächten beschlossen wir, weiterzureisen, aber wir wollten Himachal Pradesh noch nicht verlassen. Deshalb entschieden wir uns, noch einen weiteren Ort in den Bergen zu besuchen. Wir fuhren nach Palampur, das für uns ein neuer Ort war.
3 thoughts on “Dharamshala – Tibetan community in the Indian Himalayas”
Tosi hienoa seurata reissuanne! Ja nyt kolahti kovaa, sillä menimme kihloihin (2002) Triundin tasanteella viettäessämme viikon Dharamsalassa. Suostuin kosintaan sillä ehdolla, että sain itse määrätä paikan ja koska olin jo kerran käynyt Triundissa, se oli tietysti ehtoni sulhaselle, halusinhan koetella hänen kestävyyttään vuorivaelluksella. Viikolla saimme siunauksen Karmapa Lamalta ja kävimme myös “pulssitohtorilla”, joka sykettä kuunnellen määritteli potilaan sen hetkisen terveydentilan.
Hyvää matkaa!
Kiva kun olet seurannut meidän matkaa! Ja siis aivan ihana tarina – valitsit kyllä täydellisen paikan! 🙂
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