Arslanbop und der größte Walnusswald der Welt

Arslanbop liegt 180 Kilometer von Osh entfernt, daher war es ein perfekter Stopp auf dem Weg von Bischkek nach Osch. Das Bergdorf liegt auf einer Höhe von 1600m und ist bekannt für den größten Walnusswald der Welt. Der Zeitpunkt für unseren Besuch war gut gewählt, da die Walnussernte in Gange war.

Unterkunft bei einer Familie im Dorf

Vor unserem Besuch in Arslanbop, kontaktierten wir die lokale Community Based Tourism Office (CBT) um eine Unterkunft bei einer der vielen Familien die Homestays in Arslanbop anbieten zu organisieren. Die Idee hinter dem CBT Konzept ist es die Lebensbedingungen der Menschen in abgelegen Region mithilfe eines nachhaltigen Tourismuskonzepts unter Nutzung natürlicher und erneuerbarer Ressourcen zu verbessern und neue Projekte in diese Richtung zu fördern. In Arslanbop sind fast alle verfügbaren Unterkünfte mittels CBT bei Familien, die einige Zimmer vermieten organisiert. Unsere Unterkunft war sehr liebevoll gestaltet. Es gab vor den Zimmern eine überdachte Terrasse mit einem gemütlichen Sitzbereich, vielen Blumen und Pflanzen.

Die Terrasse von unserem Homestay
Die Terrasse von unserem Homestay
Gespannt schauen wir den Frauen beim Kochen zu
Gespannt schauen wir den Frauen beim Kochen zu

Die Familie kochte gutes vegetarisches Essen für uns und adaptierte, normal eher fleischlastige Spezialitäten, wie Plov (gebratenes Reisgericht) und Manti (Teigtaschen). Frühstück und Abendessen, hatten wir gemeinsam mit Lea und Kay aus Deutschland, die im anderen Zimmer untergebracht waren.

Manty making in action. First you make the dough really thin...
Für Manty wird dünner Teig benötigt...
Then you fill it...
...der gefüllt wird...
...um danach gedämpft zu werden
...um danach gedämpft zu werden
Frühstückskartoffeln mit Kay und Lea
Frühstückskartoffeln mit Kay und Lea

Der Bazar von Arslanbop

An unserem ersten morgen gingen wir wieder mal zu einem Basar. Der Basar in Arslanbop war klein. Neben den Obst- Gemüse- und Kleidungsständen galt unsere Aufmerksamkeit vor allem den Menschen, die den Basar besuchten. Die Bevölkerung hier, sieht anders als im Rest von Kirgisistan aus, da es sie mehrheitlich usbekisch ist. Der traditionelle Hut ist kleiner, als der kirgisische und die fast alle Frauen tragen ein Kopftuch.

Der Bazar von Arslanbop
Der Bazar von Arslanbop

Besuch des Walnusswaldes

Nach dem kurzen Zwischenstopp am Bazar war es an der Zeit Richtung Walnusswald zu wandern. Der Betreiber des CBT Büros hatte uns einen Rundgang empfohlen, bei dem wir zuerst an einem Wasserfall vorbeikommen. Daher legten wir auch dort noch einen weiteren Stopp ein. 

Der "Small Waterfall"
Der "Small Waterfall"
Ausblick über Arslanbop
Ausblick über Arslanbop

In Sowjetzeiten gehörte der Wald allen im Dorf und jeder konnte dort Walnüsse zum Verkauf sammeln. Heutzutage ist der Wald in private umzäunte Parzellen unterteilt, die von den Familien gepachtet werden. Daher ist es nur erlaubt auf den wegen zwischen den Parzellen durch den Wald zu wandern. Viele Familien ziehen für die Walnussernte in den Wald und wohnen in dieser Zeit in Zelten dort und bringen ihre Kuh- oder Schafherden mit. Fasziniert beobachteten wir die Einheimischen auf den Parzellen beim Sammeln der Nüsse und genossen die Atmosphäre im Wald.

Spazieren im Walnusswald
Spazieren im Walnusswald
Sammeln der Walnüsse
Sammeln der Walnüsse
Wir sahen am Weg Schafe, Ziegen und Kühe
Wir sahen am Weg Schafe, Ziegen und Kühe
Viele der Schafe in Zentralasien haben einen fetten Hintern
Viele der Schafe in Zentralasien haben einen fetten Hintern
Wir fanden auch Walnüsse am Weg, aber die meisten waren klein oder ungenießbar
Wir fanden auch Walnüsse am Weg, aber die meisten waren klein oder ungenießbar

Von der Nuss zum Öl

Walnussöl
Walnussöl

Am Rückweg liefen wir im Wald Lea und Kay über den Weg. Sie waren gerade unterwegs zu einer Tour durch die eigene Walnussproduktion in der Stadt und wir schlossen uns an. Es war interessant, mehr über das Dorf und die lokale Wirtschaft zu erfahren. Auch lernten wir viel über die Ölherstellung und auch was eigentlich der Unterschied zwischen normaler und kalter Pressung ist. Die Ölpresse für die Kaltpressung wurde durch eine deutsche NGO finanziert, um in Arslanbop die unabhängige Produktion von hochwertigem Walnussöl zu ermöglichen. Der Besitzer bekam sie unter der Auflage die ersten 5 Jahre, für die Bevölkerung Mengen bis 9 Kilogramm gratis zu pressen.

Alte Maschine, die bei der Ölproduktion heiß wird und deshalb einen Teil des Öls verbrennt
Alte Maschine, die bei der Ölproduktion heiß wird und deshalb einen Teil des Öls verbrennt
Neue Maschine, die kalt gepresstes Öl produziert
Neue Maschine, die kalt gepresstes Öl produziert

Abreise aus Arslanbop

Eigentlich hatten wir geplant noch einen weiteren Tag in Arslanbop zu verbringen, aber nach einem erfolgreichen ganzen Tag Sightseeing entschieden wir schon am nächsten Morgen weiterzufahren. 

Gemeinsam mit Lea und Kay nahmen wir die Marshrutka nach Bazaar Korgon, von dort eine weitere nach Jalalabad um dort wieder eine weitere nach Osch zu nehmen. Nach etwa 4 Stunden waren wir in Osch, die Stadt wirkte auf uns grün und einladend.

PS: Das CBT Büro in Arslanbop sucht immer Freiwillige, die dort mithelfen möchten. Wenn ihr gegen freie Unterkunft ein paar Wochen in einem netten abgelegenen kirgisischen Bergdorf verbringen möchtet, könnt ihr euch bei seinem freundlichen Koordinator Herrn Hayat Tarikov melden: cbtarslanbob@gmail.com

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